Lea Mehmeti und Christian Härtel | Notfallsanitäter beim DRK-Kreisverband Sömmerda/Artern e. V.

Leben retten mit Herz und Verstand in Nordthüringen

Lea und Christian sind ein Team. Beide arbeiten als Notfallsanitäter im Rettungsdienst des DRK-Kreisverbands im Kyffhäuserkreis und teilen nicht nur ihre Leidenschaft für Medizin, sondern auch ihre tiefe Verbundenheit mit der Region. Für sie ist Nordthüringen mehr als nur ein Einsatzgebiet – es ist ihre Heimat, ihr Lebensmittelpunkt, ihr Wirkungsfeld. Während Lea bereits als Schülerin erste Erfahrungen im Schulsanitätsdienst sammelte, wurde Christian früh durch seinen Vater, einen Hausarzt, geprägt. Ihre Wege führten sie beide in den Rettungsdienst – und sie haben ihre Berufung darin gefunden. Verantwortung zu übernehmen, Menschen in Ausnahmesituationen beizustehen, schnelle Entscheidungen zu treffen und Leben zu retten – das ist für sie Alltag, Herausforderung und Erfüllung zugleich.
Der Kyffhäuserkreis stellt besondere Anforderungen an den Rettungsdienst: lange Wege, ländliche Strukturen, abgelegene Orte und vielfältige Einsatzlagen. Von Verkehrsunfällen auf Landstraßen bis zu medizinischen Notfällen in schwer zugänglichen Dörfern oder Wäldern – der Rettungsalltag ist vielseitig und unvorhersehbar. Die beiden kennen das Terrain genau, und dieses regionale Wissen hilft ihnen oft, schneller und gezielter zu handeln. Es ist ein klarer Vorteil, in der eigenen Heimat zu arbeiten – denn viele der Menschen, denen sie helfen, sind Nachbarn, Bekannte oder Familien aus der Region. Das schafft Nähe, aber auch ein besonderes Verantwortungsgefühl.
Gerade weil der nächste Arzt oder das nächste Krankenhaus oft nicht um die Ecke liegt, sind Lea und Christian oft auf sich gestellt – mit medizinischer Kompetenz, technischem Wissen und klarem Kopf müssen sie Patientinnen und Patienten stabilisieren, bevor sie eine Klinik erreichen. Jeder Handgriff zählt, jede Entscheidung muss sitzen. Dabei hilft ihnen das perfekte Zusammenspiel im Team. Im Rettungsdienst ist Verlass aufeinander überlebenswichtig. Einzelkämpfer haben hier keinen Platz – Zusammenarbeit, Vertrauen und klare Kommunikation sind entscheidend.
Beide sind überzeugt: Der Beruf bietet nicht nur Herausforderungen, sondern auch tiefe Sinnhaftigkeit. Sie erleben täglich, wie entscheidend schnelle Hilfe sein kann – und wie dankbar Menschen reagieren, wenn sie sich gut versorgt fühlen. Für junge Menschen, die eine Karriere im Rettungsdienst in Erwägung ziehen, haben Lea und Christian deshalb eine klare Botschaft: Wer helfen, gestalten und in der Region etwas bewirken will, ist hier genau richtig. Die Vielfalt der Einsätze, das hohe Maß an Eigenverantwortung und die enge Bindung zur Bevölkerung machen die Arbeit im ländlichen Rettungsdienst besonders intensiv – aber auch besonders erfüllend.
Mit der Wiederaufnahme der Notfallsanitäter-Ausbildung im Kreis sehen beide neue Chancen: für Nachwuchs, für moderne Ausbildung und für mehr Bewusstsein für diesen Berufszweig. Denn der Bedarf ist groß, und der Rettungsdienst braucht junge Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – nicht irgendwann, sondern jetzt. Trotz der Belastung durch Schichtdienste, Zeitdruck und emotionale Belastung sind Lea und Christian überzeugt: Es lohnt sich. Nicht für Ruhm oder Routine – sondern für die Menschen, für die Region und für das gute Gefühl, wirklich etwas zu bewirken.
Sie wollen nicht nur fachlich weiter wachsen, sondern auch dazu beitragen, dass die Versorgung in Nordthüringen langfristig gesichert bleibt. Die tiefe Verbundenheit zu ihrer Heimat motiviert sie, tagtäglich ihr Bestes zu geben – für eine Region, die auf engagierte Retter wie sie angewiesen ist. Und so sind Lea und Christian nicht nur Teil eines Teams, sondern ein starkes Beispiel für eine Generation, die mit Professionalität und Menschlichkeit Verantwortung übernimmt – da, wo sie gebraucht wird.